Wiens Gebäude als Accessoires

16.09.2020

October 06

Wen von euch hat es denn nicht schon einmal gestört, dass die Ohrläppchen nach gewisser Zeit schmerzen und die Löcher nur noch größer werden. Die Ohrringe sind einfach zu schwer und zu groß, aber man möchte sie aus ästhetischen Gründen weiterhin tragen. 

 

„Wer schön sein will muss leiden“

 

Das ist oft das Credo, wenn man sich als Frau in zu enge Schuhe oder zu unbequeme Jeans hineinzwängt. Auch Accessoires können oft sehr unangenehm werden, aber natürlich will man das perfekte Äußere weiterhin wahren. Diesem wollte sich Stefanie Klausegger, Gründerin des Schmucklabels MyMagpie, nicht so leicht hingeben und kreierte neben filigranen, hochwertigen auch einen sehr komfortablen Schmuck. Zudem nimmt sie ihre Inspirationen von wunderbaren Jugendstilbauten aus Wien.

 

Inspiration durch die weiblichen Portraitmedaillons auf einem Haus von Otto Wagner auf de Linken Wienzeile
©FT/MyMagpie/Magda-Rosa Schuster

 

 

 

Schmuck stand eigentlich nie auf ihrer Agenda

 

Auch wenn sich bei so einigen Lebensläufen von DesignernInnen schon früh herauskristallisierte, dass sie etwas Kreatives machen werden, war es nicht Schmuck auf sich Stefanie Klausegger spezialisierte. Die eigentlich studierte Industriedesignerin, an der Angewandten Universität in Wien, arbeitete sehr lange nach ihrem Abschluss als Angestellte bei namhaften Firmen. Dafür zog es Stefanie sogar nach Zell am See um als Industriedesignerin, hauptsächlich in der Automobilbranche, zu arbeiten. Unter anderem fertigte sie Teile für Zahnbürsten, Kopfhörer und sonstiges in dieser Richtung an. Während ihrer Zeit als Industriedesignerin kam Stefanie auch schon in den Genuss mit 3D Druckern zu arbeiten, was ihr in Folge sicherlich einiges erleichtert hat. 

 

“Was kann ich selbst machen und anbieten mit Design“

 

 Während ihrer Karenzzeit ihres zweiten Kindes, stellte sie sich die Frage ob denn etwas Eigenes in Zukunft nicht besser händelbar wäre. Als Selbstständige, die zuvor in einer Firma, mit großen Aufträgen gearbeitet hat, musste sie sich plötzlich umorientieren. Sobald man dann selber etwas länger darüber nachdenkt, was man als Einzelperson erschaffen und den Leuten anbieten kann, steigt die kreative Ader. Nun ist es so gekommen, dass sie ihr technisches und praktisches Wissen aus ihrer Zeit als Industriedesignerin mit ihrem eigenen Stil verknüpft hat. Herausgekommen ist dann die Idee zur eigenen Schmucklinie aus 3D- Druck. Das Know-How und die Erfahrung brachte sie bereits mit. Stefanie bezeichnet sich selbst auch als eine sehr praktisch veranlagte Person, bei der es schnell und unkompliziert funktionieren muss. Aus diesem Anlass heraus, ist ihr die Idee zu leichtem, praktischem aber auch elegantem Schmuck in den Sinn gekommen. 

 

 

Der Name “MyMagpie“ viel tiefgründiger als gedacht

 

Die Namensfindung für sein eigenes Label ist oft viel schwieriger, als im Auftrag für andere KundenInnen. Hohe Ansprüche sind damit verbunden. Denn es sollte auf Englisch im besten Fall und mit dem gewissen Etwas. Stefanie stand auch vor demselben Problem bis sie sich an eine recht lustige Geschichte von damals erinnerte: “Mir ist anfangs in Wien, als ich in einem Gastgarten saß eine Elster auf den Kopf geflogen und wollte sich meine Haare stehlen.“

Dann dachte ich mir halt, na gut jetzt soll mein Logo die Elster darstellen, die mein erstes Schmuckstück stiehlt.

 

Entstehungsprozess ohne Müll

 

Der Werdegang bis zum fertigen Produkt, ist auch als Laie recht schnell und einfach nachzuvollziehen. Stefanie ist jedoch schon wichtig zu sagen, dass das Schmuckstück nicht einfach aus dem Drucker fällt, denn bis zum fertigen serienreifen Produkt ist noch einiges an Handarbeit und vor allem viele Prototypen notwendig.  Der Zusammenbau der Einzelteile sowie das Anbringen der Verschlüsse und Logoplättchen erfolgt händisch. Zuallererst braucht sie natürlich Inspirationsquellen für ihre Schmuckstücke und dazu dienen ihr die herrlichen Jugendstilbauten aus ganz Wien. Nachdem dieser Baustil schon immer einer ihrer Liebsten gewesen ist und sie zudem sehr gerne einfach durch die Stadt schlendert, wurde die Architektur die Grundlage ihres Designs. Diese neuen Ideen werden zunächst sehr altmodisch aufs Papier gezeichnet, bevor sie in 3D modelliert werden. Die Schmuckstücke werden durch selektives Lasersintern hergestellt. Bei dieser Druckmethode wird Polyamid Schicht für Schicht zu den jeweiligen Formen verschmolzen. Das übrige Pulver wird abgesaugt und kann für den nächsten Druck also wiederverwendet werden. Eigentlich eine sehr geniale Technik um Müll zu sparen und um seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern, wenn die 3D-Drucker nur leider nicht noch so teuer und groß wären.

 

Inspiration durch die Lorbeerblätter der Secession
©FT/MyMagpie/Magda-Rosa Schuster

 

 

Inspiration durch ein Balkondetail des Rüdigerhofs
©FT/MyMagpie/Magda-Rosa Schuster

 

 

 

Was als kleine Idee anfing, hat sich nun zu einem richtigen, aufstrebenden und extravaganten Unternehmen entwickelt. Vor allem bei TouristInnen findet die ausgefallene Idee und die Leichtigkeit Schmuck von MyMagpieAnklang. Die Designerin Stefanie Klausegger sieht noch viel Potential darin, wie sie ihre Produkte in der Zukunft erweitern kann.

 

 Als kleinen FashionTouri Teaser vorab: es werden auf jeden Fall noch andere Städte mit ähnlichen Jugendstilbauten wie Wien folgen.

 

Kommende Märkte von MyMagpie:

 

Blickfang: 09.10-11.10

Edelstoff: 17.10-18.10

Fesch‘markt Wien: 13.11-15.11

 

 

Adresse: Zollergasse 28, 1070 Wien

Link zur Website: https://www.mymagpie.at

Instagram: https://www.instagram.com/mymagpievienna/

Facebook: https://www.facebook.com/MyMagpieVienna/